Text:
Papert sieht eine ungleiche Behandlung in der Vermittlung der Kunst des Lehrens und der Kunst des Lernens. So würden “Lerntheorien” seiner Meinung nach keinen Rat geben, wie man besser “lernen” könnte, sondern würden dem Psychologen höchstens Auskunft darüber geben, wie er seine Ratte besser dressieren könnte. Leider würden seiner Ansicht nach solche Lerntheorien auch zur Dressur von Kindern herangezogen, wie er anhand folgenden Beispielsatzes verdeutlicht.
“Der Lehrer lehrt ein Kind.......”
In diesem Satz sei der Lehrer das Subjekt und das Kind das passive Objekt, mit dem etwas vom Subjekt gemacht würde.
Für die Kunst des Lernens führt Papert den Begriff der “Mathetik” ein. Was die Mathetik für das Lernen sei, sei die Heuristik für das Problemlösen.
Eines der zentralen Ziele der Mathetik sei es, durch gute Diskussionen das Lernen zu fördern und herauszufinden, welche Diskussionsformen am förderlichsten seien und welche Bedingungen diese Diskussionen positiv beeinflussen könnten. Weitere Ziele der Mathetik seien zum einen offen über das eigene Lernen und die eigenen Lernerfahrungen zu sprechen, und zum anderen die “Suche nach Verbindungen”. Die Suche nach Verbindungen bedeute, dass ein Teil des Lernprozesses darin besteht, nach schon vorhandenen mentalen Verbindungen und Einheiten zu suchen, mit denen neue Impulse und Erfahrungen verknüpft werden könnten. Die Verwirklichung dieser Ziele ginge nur durch das Schaffen einer geeigneten Lernumgebung, die das Lernen dadurch erleichtern würde, indem sie bessere Möglichkeiten bieten würde, Verbindungen herzustellen. Laut Papert bietet Schule, wie sie praktiziert wird, hierfür keinen Raum. Er sieht Schule sogar als eine Institution, die mit destruktiven, antimathetischen Strukturen behaftet ist.
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