Text:
Das Wort Mathetik wurde von Platon geprägt; es leitet sich von dem griechischen „mathein“ bzw. „manthanein“ ab und bedeutet „lernen“ sowohl im Sinne eines Prozesses als auch eines plötzlichen Erkenntnisgewinnes. Die Mathetik geht in ihrer Konzeption auf den Tschechen Jan Amos Comenius (1592–1670) zurück, der in seiner „Großen Didaktik“ die Didaktik als „Lehrkunst“ und die Mathetik als „Lernkunst“ bezeichnet. Maria Montessori hat diesen Komplex „gestaltete Umwelt“ genannt, die dem Kind ein selbstgesteuertes Lernen ermögliche.
Comenius hat in seiner „Großen Didaktik“, die er als eine Art „Lehrmaschine“ sieht und in der das Prinzip der Anschauung über alle Sinne im Vordergrund steht, die Vorstellung der dialektischen Lehr-/Lernkunst (Didaktik/Mathetik) als „vollständige Kunst, allen alles zu lehren“ entwickelt. Comenius zeigt mit seinen vier methodischen Schwerpunkten: Schnelligkeit, Freudigkeit, Gründlichkeit und Zucht wie aktuell er ist, wenn wir diese durch moderne Begriffe ersetzen: Effektivität, Motivation, Wissenschaftlichkeit und Verantwortung.
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Notiz:
Jahresangabe aus dem Quelltext der Internetseite
Diese Seminarreihe, die vom Heidelberger Life-Science Lab am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit Unterstützung des wissenschaftlichen Verlags Springer Heidelberg durchgeführt wird, hat nicht die eher instruktionistische Didaktik, sondern die eher konstruktivistische Mathetik, die „Kunst des Lernens“ zum Inhalt, der sich das Heidelberger Life-Science Lab, eine Einrichtung zur außerschulischen Bildungs- und Begabungsförderung, in besonderer Weise verpflichtet fühlt. „Mathetik“ umfasst im Lab die subjektorientierte Bildung, das Verständnis von Wissensaneignung als Konstruktion und die Vorstellung von Selbstorganisiertem Lernen (SOL) als autopoietischer Prozess.
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